Bereits zweimal haben wir auf dieser Website über die geplante Ausweitung der Aktivitäten der Augenhilfe Afrika von Kamerun nach Namibia berichtet (Dezember 2014 „Namibia als weiteres Betätigungsfeld für die Augenhilfe Afrika?“ und Juli 2025 „Weitere Hilfslieferungen auf dem Weg – nach Namibia und Kamerun“). Diese Nachricht wurde nicht überall mit Begeisterung aufgenommen. Wir wurden mit der Aussage konfrontiert, dass Namibia doch ein reiches Land sei und Hilfe nicht im gleichen Maße brauche wie Kamerun. Diese Einschätzung mag auf den ersten Blick verständlich sein, ist jedoch oft von Eindrücken aus touristischen Gebieten oder Luxus-Lodges geprägt. Die wirkliche Situation der breiten namibischen […]
Operationskampagnen
Vor acht Jahren haben wir für unsere Arbeit in Afrika einen großen Schritt getan und einen gebrauchten Toyota Hilux Pick-up mit Doppelkabine erworben. Dieses geländegängige Fahrzeug war ein echter Glücksgriff und hat seitdem unermüdlich seinen Dienst verrichtet. Es war nicht nur ein unverzichtbarer Helfer bei unseren Operationskampagnen in entlegenen und medizinisch unterversorgten Regionen Kameruns, sondern ermöglichte uns auch, die Urwalddörfer im Süden Kameruns und im benachbarten Gabun zu erreichen. Gerade in der Regenzeit sind diese Dörfer oft komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Dank des Hilux konnten wir Patienten vor Ort versorgen und sie bei Bedarf zur Operation in unsere Augenklinik […]
Im Juli 2025 kehrte unser Ärzteteam nach Kumba im vom Bürgerkrieg zerrütteten Südwesten Kameruns zurück und erzielte dort einen neuen Operationsrekord. Unter schwierigsten Bedingungen führte es 152 Augenoperationen durch – ein bemerkenswerter Erfolg, der den bisherigen Rekord von 103 OPs in Bafang vom Dezember 2024 deutlich übertraf. Fast alle Eingriffe (149) waren Katarakt-Operationen, die vielen Menschen ihr Augenlicht zurückgaben. Kumba: Eine Region im Schatten des Konflikts Kumba, die Hauptstadt des Departements Mémé in der englischsprachigen Southwest Region Kameruns, ist seit 2016 Schauplatz eines brutalen Bürgerkriegs. Separatisten kämpfen für die Abspaltung der englischsprachigen Regionen Northwest und Southwest vom französischsprachigen Rest Kameruns. […]
Eine äußerst willkommene Welle von Sachspenden für unsere Arbeit in Afrika hat uns in letzter Zeit erreicht. Im November 2024 meldet sich ein Augenarzt aus der Nähe von Koblenz und bietet uns ein voll funktionstüchtiges Perimeter Rodenstock Peristat 433 an. Dieses Gerät wird eingesetzt zur Messung und Analyse des Gesichtsfelds eines Patienten. Das Gesichtsfeld ist der Bereich, den ein Auge wahrnehmen kann, ohne dass der Patient die Augen bewegt. Über eine Kontaktperson aus der Region wird das Gerät beim Spender abgeholt, zum Lager nach Korschenbroich gebracht und für den Weitertransport nach Afrika vorbereitet. Und kurz vor dem Jahreswechsel 2024/25 kündigt […]
Eigentlich sollte unsere erste OP-Kampagne des Jahres 2025 bereits im Februar in Meiganga stattfinden. Aufgrund besonderer Umstände musste sie dann aber auf den Zeitraum 18. bis 25. April und in das 170 km weiter nordwestlich gelegene Ngaoundéré verlegt werden. Ngaoundéré liegt 860 km nördlich von Yaoundé, ist die Hauptstadt der Region Adamaoua und der Geburtsort unseres Augenarztes und Freundes Dr. Raoul Cheuteu. Letzteres hat aber nichts mit der Auswahl des Kampagnenortes zu tun. Dieser Umstand hängt eher damit zusammen, dass Ngaoundéré über ein Krankenhaus und einen Bahnanschluss verfügt. Die Stadt ist Endstation der Camrail-Linie Douala – Yaoundé – Ngaoundéré, deren […]
Wer kennt das nicht? Man sitzt gemütlich im Restaurant, die Speisekarte liegt vor einem – und die eigenen Augen streiken. Die Schrift ist zu klein, das Licht zu schwach, eine Brille nicht verfügbar. Ein alltägliches Problem, das uns schnell die Freude am Essen verderben kann. Doch während wir uns in Europa über eine schlecht lesbare Speisekarte ärgern, ist eine Brille für viele Menschen in Afrika geradezu überlebenswichtig. Dort entscheidet die Sehstärke oft über Bildung, Beruf und sogar das tägliche Überleben. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihre Kinder nicht mehr beim Spielen beobachten, Ihre Arbeit nicht mehr verrichten oder sich […]