Zweite Kampagne des Jahres in Akonolinga trotz schwerer Erkrankung unserer beiden Augenärzte erfolgreich

Wie bereits berichtet konnte die zweite Kampagne 2021 in Akonolinga trotz der zeitgleichen schweren Erkrankungen unserer beiden Augenärzte Dr. Raoul Cheuteu und Prof. Dr. Giles Kagmeni wider Erwarten termingerecht ab dem 19. Mai durchgeführt werden. Unser bewährter MTA für Augenheilkunde Anthony Akpeny, der Chef unserer neuen Augenklinik in Ambam, führte die Kampagne in Akonolinga gemeinsam mit dem Augenoptikerteam erfolgreich durch. Wegen des Fehlens der Ärzte konnten die als notwendig erachteten Operationen zwar identifiziert und gelistet werden, mussten aber notgedrungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Prof. Dr. Giles Kagmeni kurz vor seiner Heimreise in Leipzig vor dem Hauptbahnhof

Prof. Kagmeni ist inzwischen von seinem Aufenthalt an der Uni-Klinik in Leipzig in seine kamerunische Heimat zurückgekehrt. Seine Nierensteine haben auf die angewandte Medikamententherapie gut reagiert und sich erfreulicherweise komplett zurückgebildet. Eine Operation blieb ihm somit erspart. Er ist inzwischen schmerzfrei und wieder voll einsatzfähig.

Auch Dr. Cheuteu hat seine schwere Corona-Erkrankung mittlerweile glücklicherweise halbwegs überstanden. Am 31.5. wurde er aus dem Krankenhaus nach Hause zu seiner Familie entlassen, muss sich aber weiterhin noch mehrere Wochen schonen. Viel Krankengymnastik hilft ihm dabei, langsam wieder in den Alltag zurückzukehren.

Noch vor seiner notwendig gewordenen Verlegung aus einem einfachen Krankenhaus in eine Yaoundéer Spezialklinik mit Intensivstation spricht Dr. Cheuteu vom Krankenbett aus mit Anthony Akpeny den Ablauf der anstehenden Kampagne in Akonolinga detailliert durch. Es ist das erste Mal, dass bei einer Augenhilfe-Kampagne kein Augenarzt dabei ist und dass Anthony eine Kampagne komplett alleine leiten muss. Dr. Cheuteu will aber unbedingt, dass die Kampagne stattfindet, um die vielen erwartungsfrohen Patienten nicht zu enttäuschen. Und wie sich im Weiteren zeigt, erfüllt Anthony die in ihn gesetzten Hoffnungen in vollem Umfang. In souveräner Art und Weise führt er die Kampagne zum Erfolg.

Dr. Raoul Cheuteu (r.) bespricht vom Krankenbett aus die anstehende Kampagne in Akonolinga mit MTA Anthony Akpeny

Akonolinga liegt in einer land- und forstwirtschaftlich geprägten Region etwa 130 km östlich der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé und ist auf einer vergleichsweise guten Asphaltstraße zu erreichen. Rund um die Stadt herum sind alle übrigen Straßen jedoch in einem überaus beklagenswerten Zustand.

In Akonolinga

Auch im Bezirkskrankenhaus Akonolinga, wo die Kampagne stattfindet, fehlt es an praktisch allem. Es handelt sich um einen einfachen Gebäudekomplex ohne nennenswerte Inneneinrichtung. So ist das Team praktisch komplett auf das mit den beiden Fahrzeugen mitgebrachte Material angewiesen. Die Randbedingungen sind bei dieser Kampagne nicht sonderlich gut.

Unsere beiden Fahrzeuge vor dem Bezirkskrankenhaus Akonolinga
Das Augenhilfe-Team in Akonolinga. Ganz links MTA Anthony Akpeny
Wartende Patienten bei der Anmeldung

Doch das Augenhilfe-Team macht sich wohlgemut ans Werk. Zu Beginn bekommen alle Patienten kostenlose Mund-/Nasenmasken überreicht und warten dann darauf, dass sie untersucht werden. Anthony übernimmt die Augenuntersuchungen, und die Augenoptiker Alexis, Ulrich und David vermessen die Augen der Patienten und schleifen Brillengläser passend in die jeweils ausgewählten Fassungen.

Patienten vor dem Untersuchungsraum (1)
Patienten vor dem Untersuchungsraum (2)
Patienten vor dem Untersuchungsraum (3)
MTA Anthony Akpeny bei einer Augenuntersuchung
Augenoptiker Alexis bei der Augenvermessung
Augenoptiker Ulrich (l.) und David beim Gläserschleifen
Mit neuen maßgeschneiderten Brillen ausgestattete Patientinnen

Schon am ersten Tag führt das Team 80 Konsultationen durch und fertigt 6 maßgeschneiderte Brillen an. An den folgenden Tagen bis zum Abschluss der Kampagne erhöhen sich diese Zahlen auf 310 Augenuntersuchungen und 25 maßgeschneiderte Brillen, die an bedürftige Patienten abgegeben werden können. Die von Anthony als notwendig angesehenen Operationen müssen wegen des Fehlens der Ärzte wie schon erwähnt notgedrungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Dabei handelt es sich um 45 Graue-Star-Fälle und 4 Fälle von Pterygium. Sobald unsere beiden Augenärzte wieder völlig genesen sind, werden diese OPs vor Ort in Akonolinga nachgeholt.

Das Augenhilfe-Team nach erfolgreich beendeter Kampagne