Die wichtigsten Fragen an die Augenhilfe Afrika

Die meist gestellten Fragen an die Augenhilfe Afrika, beantwortet von Augenarzt Dr. Raoul Cheuteu:

1.)  Was ist die Ursache für die vielen Augenerkrankungen in Kamerun?

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben  80 Prozent aller Blinden  in der Dritten Welt. Ein Großteil dieser Erblindungen wäre vermeidbar beziehungsweise durch eine rechtzeitige Therapie behandelbar. In Kamerun gibt es aber kaum ausgebildete Augenärzte, dafür aber  weit  mehr Augenerkrankungen als in Europa, die auch  bereits in einem jüngeren Lebensalter beginnen. Neben genetischen Faktoren könnten Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Eine verstärkte UV-Belastung begünstigt die Entstehung von Augenleiden.

2. Gibt es Präventionsmöglichkeiten?

Theoretisch wären möglich:

Gesundheitserziehung
Umwelthygiene
Immunisierung auf kommunaler Ebene
Förderung einer ausgewogenen Ernährung
Bereitstellung von lebenswichtigen Medikamenten („Dorf-Apotheke“ Massenverteilung Mectizan, Tri-Therapie bei AIDS-Patienten)
Mutter und Kind Prävention

3.) Sind Operationen bezahlbar?

In Kamerun gibt es praktisch keine Krankenversicherungen. Eine Katarakt-Operation kostet etwa 50 Euro. Diese Summe können nur wenige Menschen in Kamerun aufbringen. Es fehlen aber auch Schulen und medizinische Einrichtungen. Deshalb muss die Augenhilfe Afrika zu den Menschen kommen.

4.) Kann Blindheit dauerhaft in Kamerun geheilt werden?

Viele operierierte Augen bleiben danach noch schwer sehbehindert oder blind. Deshalb setzt die Augenhilfe Afrika bei der Prävention an.

6.) Kommen die Spenden wirklich bei den Bedürftigen an?

Die ehrenamtlich Tätigen im Verein Augenhilfe Afrika leisten ihre Aufgaben kostenfrei, so dass so gut wie keine Verwaltungskosten entstehen. Durch direkte Vermittlung der Spendengelder an den Projektpartner in Kamerun, Dr. Raoul Cheuteu, durch dessen Verwendungsberichte und teilweise auch die geplante Projektbegleitung durch Vereinsmitglieder bei selbst finanzierten Reisen in Kamerun, wird der Mittelfluss kontrolliert.

7.) Wie kann ich helfen?/Was gibt es für welche Spendensumme?

Für zehn Euro gibt es in Kamerun eine Augenuntersuchung und eine  Lesebrille, für 20 Euro die Behandlung von Patienten mit Glaukom, für  50 Euro die chirurgische Behandlung von Katarakt, Glaukom oder Netzhautablösung.

8.) Hat die Augenhilfe Afrika Verwendung für alte Brillen? Machen Brillensammlungen für die Augenhilfe Afrika Sinn?

Wir haben uns bei der Augenhilfe Afrika entschieden, auf den Einsatz gebrauchter Brillen verzichten. In Ambam in Süd-Kamerun haben wir eine eigene Augenoptiker-Werkstatt bzw. bei unseren Kampagnen eine mobile Augenoptiker-Werkstatt dabei, in der wir Brillen mit den jeweils fürs rechte und linke Auge individuellen Brillenglasstärken anfertigen. Wir schleifen dann neue Brillengläser in eine neue Brillenfassung. Die so neu versorgten Brillenträger bezahlen entsprechend ihren Möglichkeiten auch etwas dafür. Hierdurch erhalten wir den Menschen ihre Würde. Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, neue Brillengläser in alte, gebrauchte Brillenfassungen einzuschleifen. Bei gebrauchten Brillenfassungen können wir keine Gewährleistung übernehmen, keine Ersatzteile liefern und die Brillenfassungen auch nicht reparieren. Die Brillengläser kaufen wir in den meisten Fällen bei einem Glaslieferanten in Kamerun. Die neuen Brillenfassungen bekommen wir  in Form von Sachspenden von der Industrie kostenlos. Wir wollen mit dieser Vorgehensweise Hilfe zur Selbsthilfe leisten und für Beschäftigung vor Ort in Kamerun sorgen.

Über google erhalten Sie bei der Abfrage „gebrauchte Brillen“ eine Reihe von Organisationen, an die Sie sich wenden könnten.