Die Familienstiftung der Ottens bringt sich in die Augenhilfe Afrika ein

Der Verein Augenhilfe Afrika ist zwar neu, aber er verfügt schon über ein wertvolles Fundament, das die Familienstiftung der Ottens bereitet hat. Der gebürtige Korschenbroicher und Wahl-Münchener Wolfgang Otten hatte Raoul Cheuteu aus Kamerun als Student in Moskau kennengelernt  und ihn während seines weiteren Studiums in Deutschland gefördert.

Raoul Cheuteu wollte aber von Anfang an nach Kamerun zurückkehren und medizinische Aufbauhilfe für sein Land leisten. Dabei hat ihm die Otten-Stiftung geholfen. WOFAM steht für Wolfgang Familie. Und dazu gehören unter anderem auch Heiner und Fritz Otten als Mitbegründer der Augenhilfe Afrika.

Die WOFAM hat eine Schule in Yaoundé finanziert, die sie als weiteres Projekt ausbauen möchte bis hin zu einer richtigen Hochschule. Vor allem Ingenieure sollen dort ausgebildet werden, die Kamerun benötigt. Der Onkel von Dr. Raoul Cheuteu, Maurice Tikombouo, leitet diese Schule. Die bis dato 310 Kinder, die dort unterrichtet werden, zeichnen sich durch großen Fleiß aus. Bei den Prüfungen gibt es kaum Versager.

Vom Kindergarten an bis zum Gymnasium soll sie sich zu einer Gesamtschule entwickeln. Auch für die Hochschule gibt es bereits ein Areal auf dem Grundstück an dieser Schule. Bislang müssen die Kameruner Familien, wenn sie finanziell überhaupt dazu in der Lage sind, ihre Kinder im Ausland studieren lassen.

So war auch Raoul Cheuteu ins Ausland gegangen, um zu studieren und sich durch Jobs nebenbei über Wasser zu halten. Umso dankbarer war er, als er sich schließlich voll auf sein Medizinstudium durch die Unterstützung der Otten-Stiftung konzentrieren konnte. Sein jüngster Bruder ist auch mittlerweile nach Deutschland gekommen, wo er zwar nicht studiert, dafür aber als Optiker eine Fachausbildung erhält. Auch er will nach Kamerun zurückkehren, um mit seinem großen Bruder und der Augenhilfe Afrika dort Aufbauarbeit zu leisten.

Die guten Kontakte zu ihren Partnern in Kamerun bringen die Ottens mit in die Augenhilfe Afrika ein. Ihr Projekt der Gesamt- und Hochschule sowie der mittlerweile dritte Hilfstransport mit Brillen und  optischen Geräten haben ebenso bereits das Feld bestellt, wie die Augenklinik von Raoul Cheuteu: Centre d’Ophtalmologie d’Ambam. Von dieser stationären Basis und einer Filialpraxis aus will Dr. Raoul Cheuteu mit sienem Team eine mobile Erstversorgung in einem Umkreis von 300 Kilometern aufbauen. „Feld“-Operationen sollen ebenso dazu gehören wie Aufklärung und Diagnostik: „Unser Ziel muss es sein, Mutter und Vater, Tanten und Onkel davon zu überzeugen, dass Augenheilkunde ein entscheidender Schritt zur Verbersserung der Ausbildung und damit der Lebensqualität der Kinder ist“, sagt Dr. Cheuteu.

Und damit schließt sich der Kreis zum Schulprojekt und der Hilfe zur Selbsthilfe. Denn die Groupe Scolaire Bilingue Frazati in Yaoundé trägt sich wirtschaftlich inzwischen selbst und musste in diesem Jahr erstmalig nicht mehr subventioniert werden.