Die zweite Martinus-Rallye des Lions-Clubs Kaarst-Büttgen-Korschenbroich hat eine Spendensumme von mehr als 3500 Euro eingebracht. Das Geld kommt dem Verein Augenhilfe Afrika zugute und setzt sich unter anderem aus den Startgeldern und einer Tombola zusammen. Die Teilnehmer bekamen für ihr Geld aber auch eine unterhaltsame Rundfahrt geboten. Am Startpunkt auf Schloss Dyck mussten sie am Steuer eines Smarts einen Fußball ins Tor schießen, an anderer Station mit einem Fahrrad möglichst langsam treten. Das Fahrtenbuch hatten die Organisatoren launig und vielsagend verfasst. Vorfahrtsschilder wurden darin mal als „quadratisches Spiegelei“ bezeichnet, markante Punkte am Wegesrand gaben Tipps zur Weiterfahrt. GPS und Straßenkarten halfen den Beteiligten nicht weiter.
An der Martinus-Rallye 2015 nahmen 40 Fahrzeuge teil. „Damit konnten wir unsere Teilnehmerzahl zum Vorjahr verdoppeln. Normalerweise dauert es fünf Jahre, bis sich eine Rallye etabliert hat“, sagte Lions-Präsident Klaus-Dieter Pruss. Neben Oldtimern waren auch Lieblingsautos zugelassen. So begaben sich neben einigen alten Porsche und BMW, einem Renault R4 und einem DeLorean auch ein Mini der jüngeren Generation und ein Mercedes SLK auf die Strecke. Im 60 Jahre alten Austin Healey von Fritz Otten saß auf dem Beifahrersitz Dr. Raoul Cheuteu von der Augenhilfe Afrika. Viel Kultur und zahlreiche Sehenswürdigkeiten erlebte er auf der 75 Kilometer langen Rallye mit Ziel an der Lukaskirche in Holzbüttgen. Als schönste Aktion bezeichnete er die Blumengeschenke an das Johanniter-Stift in Kaarst, die alle Teilnehmer als Aufgabe zuvor am Birkhof abgeholt hatten. Einen besonderen Moment erlebte Cheuteu vor der Fährüberfahrt nach Benrath, beim Aufenthalt an der Anlagestelle in Zons: „Ein blinder Mann tastete sich an unseren Wagen heran und wollte sich einmal reinsetzen. Als er auf dem Fahrersitz saß, wollte er dann auch unbedingt den Motor hören“, erzählte er.
Der Augenarzt vertritt die in Korschenbroich ansässige Augenhilfe Afrika vor Ort in Kamerun. Dort betreibt er zwei regionale Kliniken und behandelt Patienten auch in entlegeneren Gegenden. Ziel des Vereins ist es, ihn mit dem Aufbau und Betrieb einer mobilen Praxis zu unterstützen. Für den Lions-Club ist der Verein ein optimaler Fördergrund: „Er vereint nach unseren Vorstellungen einen lokalen Bezug mit einer internationaler Bedeutung“, so Klaus-Dieter Pruss. Darum möchte man die Augenhilfe Afrika auch über die Rallye hinaus regelmäßig unterstützen.
Quelle: NGZ