Erneute Reise des 12jährigen Keratokonus-Patienten Kenneth von Uganda nach Kenia

Im letzten November wurde auf dieser Website der Fall des 12jährigen Kenneth aus Kampala in Uganda vorgestellt. Der Junge leidet an einem sogenannten Keratokonus. Dies ist eine Erkrankung, bei der die Hornhaut des Auges immer dünner wird und sich kegelartig nach vorne wölbt.

Hornhaut im Auge: Links normal, rechts durch Keratokonus verformt.                            Quelle: https://luxaugenzentrum.ch/keratokonus/

Die Augenhilfe Afrika hatte die erforderliche augenärztliche Behandlung von Kenneth im benachbarten Kenia organisiert und finanziert. Kenneth war im September mit seiner Mutter Gloria per Bus und Buschtaxi auf einer langen und anstrengenden Reise nach Bomet und Nairobi in Kenia gereist, wurde dort behandelt und mit maßgeschneiderten Kontaktlinsen und einer dazu passenden Brille ausgestattet. Dies versetzte ihn in die Lage, wieder ohne Mühe zu lesen und zu schreiben.

In der Schule sitzt Kenneth, der einmal Arzt werden will, seitdem in der vordersten Reihe und ist mit Hilfe seiner Sehhilfen wieder in der Lage, das, was vorne an der Tafel passiert, unmittelbar zu erkennen und zu verfolgen. Seine Schulleistungen haben sich durch diesen Umstand inzwischen stark verbessert.

Allerdings fällt es ihm und offenbar auch seiner Mutter schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er jetzt wohl für immer mit den gewöhnungsbedürftigen Kontaktlinsen leben muss, die ihm gemeinsam mit der Brille die besten Sehergebnisse ermöglichen. Das Handling, vor allem auch die damit einhergehenden Hygieneanforderungen, bereiten Kenneth nämlich gewisse Probleme. Zu allem Überfluss ist ihm im Februar auch noch seine spezialangefertigte Brille zerbrochen, so dass er seitdem völlig auf die Kontaktlinsen angewiesen ist.

Kein Gesicht, sondern Kenneths zerbrochene Brille

Glücklicherweise ist für den 23. März aber ohnehin der zweite Besuch bei der Augenoptikerin Zarah Rashid in Gertrude´s Children´s Hospital in Nairobi eingeplant, wo dann auch die Brillenproblematik konkret angegangen werden soll. Frau Rashid ist anerkannte Spezialistin auf dem Gebiet von Keratokonus im Kindesalter. Kenneth und seine Mutter machen sich folglich kurz vor dem vereinbarten Termin erneut auf den beschwerlichen Weg nach Kenia.

Kenneth und Mutter Gloria sind mit dem Bus unterwegs.
Kenneth und Mutter Gloria vor ihrer Unterkunft in Nairobi, Kenia

Die Augenoptikerin Zarah Rashid stellt bei ihrer Untersuchung fest, dass Kenneth mit den Kontaktlinsen praktisch gleich gut sieht wie mit der Brille. Am besten ist seine Sehfähigkeit aber eindeutig, wenn er sowohl Kontaktlinsen als auch Brille trägt.

Gertrude´s Children´s Hospital in Nairobi, Kenia
Kenneth und Mutter Gloria im Wartezimmer von Frau Rashid
Augenoptikerin Zahra Rashid untersucht Kenneth.

Für die zerbrochene Brille lässt sich dummerweise zunächst kein Brillengestell finden, in das die ungewöhnlich dicken Brillengläser hineinpassen. Ein voller Tag Wartezeit ist mit der Besorgung eines neuen baugleichen und somit verwendbaren Brillengestells verbunden. Doch dann ist es geschafft. Die alten Gläser werden eingesetzt, und Kenneth ist wieder im Besitz einer passenden Brille. Zum Abschluss werden ihm von Frau Rashid noch neue Augentropfen verschrieben, die ihm helfen sollen, den Tragekomfort seiner Kontaktlinsen zu verbessern.

Die alten Gläser im neuen Brillengestell
Kenneth mit reparierter Brille
Die neu verschriebenen Augentropfen

Zurück zu Hause in Kampala wird Kenneth dann wieder mit seinem Schulalltag konfrontiert. Herumrennen und auch Ballspiele auf dem Schulgelände sind für ihn wegen seiner sehr speziellen Kontaktlinsen weiterhin besonders kritisch, daher praktisch untersagt oder zumindest zu vermeiden. Kenneth konzentriert sich daher neben dem normalen Schulstoff voll auf seine musikalischen Hobbys, das Gitarre- und das Keyboard-Spielen.

In den kommenden Jahren muss Kenneth immer wieder untersucht und behandelt werden. Das kostet viel Geld, das seine Familie nicht hat. Hier möchte die Augenhilfe Afrika weiterhin unterstützen. Und mit Hilfe unserer treuen Spender wird uns das auch sicher gelingen.