Neues aus Kamerun

Der Bau der neuen Augenklinik in Yaoundé schreitet unaufhaltsam voran, und die Fertigstellung rückt langsam aber sicher näher. Eröffnung und Inbetriebnahme sind für Mitte Mai vorgesehen. Mit Hilfe von zwei zweckgebundenen Spenden konnte inzwischen auch der Ausbau des Zufahrtweges realisiert werden. Patienten und Personal werden somit bei Regenwetter nicht mehr durch den Matsch, sondern auf einem vernünftig ausgebauten Weg die Klinik erreichen können. Der obere Teil des Weges direkt am Eingang zur Klinik wurde mit Pflastersteinen befestigt, der untere Teil aus Kostengründen lediglich betoniert.

Beginn der Bauarbeiten am Zufahrtsweg zur neuen Klinik in Yaoundé
Die Bauarbeiten sind in vollem Gange.
Die Kanalisation ist weitgehend fertiggestellt.
Im oberen Teil werden Pflastersteine verlegt.
Die Arbeiten am Zufahrtsweg sind abgeschlossen.

Auch die dringend erforderlichen Absturzgitter vor den Fenstern in den oberen Stockwerken sind inzwischen eingebaut, so dass die Sicherheit von Patienten und Personal gewährleistet ist.

Die Absturzgitter in den oberen Stockwerken der Klinik sind installiert.

Am 20. Februar kamen drei Herren aus Deutschland zu Besuch, um sich unsere neue Klinik anzuschauen. Einer davon ist Georg Schorn, Vorsitzender von Bon Secours Kamerun e.V., der uns schon mehrfach beim Transport von Ausrüstung und Geräten nach Kamerun unterstützt hat. Die beiden anderen Besucher sind Fritz Harms und Benedikt Opitsch, Chef bzw. Verantwortlicher für Marketing und Kommunikation von WMF Barmherzigkeit e.V., die uns beim geplanten Aufbau eines Retina-Zentrums in Yaoundé finanziell unterstützen.

Besuch aus Deutschland. Von links Georg Schorn, Dr. Raoul Cheuteu, Fritz Harms, Prof. Dr. Giles Kagmeni, Benedikt Opitsch

Die Behandlung der sehbehinderten Patienten in Ambam in Süd-Kamerun erfolgt schon seit längerer Zeit in geregelten Bahnen. Alle ca. drei Wochen reisen unsere beiden Augenärzte Dr. Raoul Cheuteu und Prof. Dr. Giles Kagmeni von Yaoundé aus mit dem PKW ins 270 km entfernte Ambam. Klinikchef MTA Anthony Akpeni hat dort dann bereits alles vorbereitet, so dass die augenärztliche Behandlung und oft auch Operation der bereits wartenden Patienten ohne größeren Vorlauf erfolgen kann. Der Zustrom von Patienten ist durch die geschlossenen Grenzen zu den beiden Nachbarstaaten Gabun und Äquatorialguinea leider immer noch stark eingeschränkt, aber trotzdem ist der Patientenandrang beträchtlich. Es gibt immer genug zu tun.

Blinder Patient mit beidseitigem Grauen Star in Ambam
Voll ausgereifter Grauer Star
Patient nach beidseitiger Operation
Patientin nach beidseitiger Operation
Dr. Raoul Cheuteu (l.) und Prof. Dr. Giles Kagmeni mit frisch operierten Patienten in Ambam

Sehr häufig treffen beidseitig an Grauem Star erkrankte völlig blinde Patienten in Ambam ein und werden dann typischerweise auch nacheinander an beiden Augen operiert. Restriktionen durch fehlende künstliche Linsen, die wir zuletzt bei der OP-Kampagne in Mokolo zu beklagen hatten, wo wir daher immer nur ein betroffenes Auge pro Patient operieren konnten, gibt es hier zum Glück nicht.

Wechseln wir vom tiefen Süden in den äußersten Norden von Kamerun. Hier geht der Bau der neuen Augenklinik in Mora zügig voran. Die Mauern des Klinikgebäudes wachsen unaufhaltsam in die Höhe, und eine tiefe Bodenwelle zwischen Straße und Klinikgebäude wurde inzwischen mit Hilfe von vielen LKW-Ladungen aufgefüllt.

Die Baustelle der neuen …
… Augenklinik in Mora
Die Brunnenbohrer rücken an.

Die Brunnenbohrer …

… in Aktion

Die für Mora sehr wichtige Brunnenbohrung ist inzwischen abgeschlossen. Sie wurde bewusst zum Ende der Trockenzeit durchgeführt, damit eine sichere Wasserversorgung über das gesamte Jahr gewährleistet ist. Auf 85 m Tiefe wurde das Team der Brunnenbaufirma fündig und stieß auf eine ergiebige wasserführende Ader. Somit ist die Verfügbarkeit des bereits für die weitere Bauausführung der neuen Augenklinik sehr bedeutsamen Wassers gesichert.

Prof. Dr. Giles Kagmeni in vollem Ornat eines Titularprofessors der Universität Yaoundé

Zum Abschluss dieses Beitrags ist noch von einer erfreulichen Beförderung zu berichten. Unser Augenarzt und Freund Prof. Dr. Giles Kagmeni wurde vom kamerunischen Gesundheitsminister zum Titularprofessor der Augenheilkunde an der Universität Yaoundé ernannt. Herzlichen Glückwunsch, lieber Giles.