Seit Gründung der Augenhilfe Afrika haben die Kameruner Augenärzte Dr. Raoul Cheuteu und Dr. Giles Kagmeni inzwischen mehr 140 Augenoperationen in Kamerun und 165 im Nachbarland Gabun mit Hilfe der Spenden aus Deutschland durchgeführt. Auch weiterhin sollen bei jeder Operationskampagne durchschnittlich 50 bedürftige Menschen bis auf einen kleinen Obolus gratis operiert werden. Fast alle, die für solche Operationen in Frage kommen, leiden an Grauem Star, sind bereits erblindet oder stehen vor der Erblindung.
Vier Operationskampagnen gab es im Jahr 2014. Und die Augenärzte helfen weiter. In diesem März stehen zwar Mora (Nordkamerun) und N’Djamena (Tschad) entgegen der ursprünglichen Planung nicht auf dem Programm. Dort ist die Gefahr aktuell zu groß durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram.
In diesem Januar hat bereits eine Operationskampagne in Olemze im Süden Kameruns die Augenärzte vor eine besondere Herausforderung gestellt. Normalerweilse operieren Gilles Kagmeni und Raoul Cheuteu bei beidseitig Erblindeten immer zunächst nur an einem Auge. Das zweite Auge wird dann bei einer späteren Operation behandelt. Diesmal wurden aber drei Patienten zugleich an beiden Augen operiert. Umso größer war ihre Freude, als sie nach Abnehmen der Pflaster ein annähernd volles Sehvermögen erlangt hatten. Die Linsen, die den Blinden in Olemze eingesetzt wurden, sind übrigens Spenden der Mönchengladbacher Augentagesklinik Visio 100.
Im Februar waren die Augenärzte in Oyem, um zu operieren und zu untersuchen. Dieser Einsatz ersetzte den zunächst in der Hauptstadt des Tschad, in N’Djamena, geplante. Dieser musste wegen der Aktivitäten von Boko Haram ausfallen. Sobald es in der Region wieder ruhiger wird, soll aber die versprochene Ausbildung für die junge Hilfschwester Mayram aus Mora nachgeholt werden. Sie soll langfristig dabei helfen, eine augenmedizinische Station für das nördliche Kamerun aufzubauen und zu betreuen.
Die nächste Hilfsaktion für notleidende Menschen, die außerdem blind oder fast erblindet sind, ist für Ende März geplant. Anstelle von Mora geht es nach Djerem, wo die politischen Gefahren nicht in dem Maße bestehen, wie im äußersten Norden Kameruns. Im August geht es dann nach Dschang. Diese Operationskamapgne wird aller Voraussicht nach auch wieder von Mitgliedern der Augenhilfe Afrika aus Deutschland begleitet und dokumentiert.
Dank der weiterhin großen Spendenbereitschaft wird es der Augenhilfe Afrika möglich sein, die geplanten Operationseinsätze im Kampf gegen die Blindheit auch in diesem Jahr zu finanzieren. Wir benötigen aber auch weiterhin Geldspenden sowie auch Spenden von medizinischen Geräten.
Die Kameruner Augenärzte haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen künftig bis zu 1000 Menschen pro Jahr, die sich wegen ihrer Armut keine Operationen, Medikamente, Untersuchungen oder Brillen leisten können, mit Hilfe der Spendengelder aus Deutschland heilen und ihnen damit ein selbstständiges Leben ermöglichen.