Am 24.02.2020 fand in Ambam in Süd-Kamerun die Grundsteinlegung für eine neue Augenklinik statt. Die bisherige, in einem maroden Mietgebäude untergebrachte Klinik muss dringend ersetzt werden.
Bauherr ist die kamerunische Fondation Médicale Kacheu, die von unseren beiden in Deutschland ausgebildeten Augenärzten Dr. Raoul Cheuteu und Prof. Dr. Giles Kagmeni gegründet wurde. Die Durchführung des Bauprojekts, des bisher mit Abstand größten Vorhabens sowohl der Fondation Kacheu als auch der Augenhilfe Afrika, ist nur möglich geworden aufgrund der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung in Höhe von 60.000 Euro. Diese gemeinnützige Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Sie wurde im Jahr 1983 von der Unternehmerin Else Kröner gegründet und bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist.
Im südlichen Kamerun wird die neue Klinik in Ambam – wie auch schon die alte – die einzige Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Menschen sein. Ihr Einzugsbereich beschränkt sich aber nicht auf Süd-Kamerun, sondern erstreckt sich auch auf das benachbarte Äquatorial-Guinea und die nördlichen Landesteile von Gabun.
Versorgt werden Patienten aller sozialen Schichten und Ethnien. Behandlung und Ausgabe von Medikamenten sowie von maßgeschneiderten Brillen, die in der integrierten Augenoptikerwerkstatt angefertigt werden, erfolgen gegen eine Gebühr, die sich an den finanziellen Möglichkeiten der Patienten orientiert. Die Anzahl der Augenuntersuchungen pro Jahr ist mit 1.500 geplant, die der durchgeführten Operationen mit 160.
Aus Deutschland ist zur Grundsteinlegung Augenhilfe-Vorstandsmitglied Max Heinrichs mit Ehefrau Ulla angereist. Wobei sich die Anreise mit dem Auto aus der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé nach Ambam durch einen geplatzten Reifen etwas verzögerte.
Die Grundsteinlegung fand dann im Rahmen eines von Dr. Cheuteu organisierten Festaktes statt. Daran nahmen von offizieller kamerunischer Seite der Präfekt von Ambam Bouba Haman, der Unterpräfekt Yanick Antoine Mveng Ndongo und der traditionelle Herrscher von Akoulouzok, Seine Majestät Alfred Aba´a Aba´a, teil. Die deutsche Botschaft in Kamerun war vertreten durch Militärattaché Oberstleutnant Fritz Dollwet, die Augenhilfe Afrika wie bereits erwähnt durch Vorstandsmitglied Max Heinrichs.
In seiner Ansprache dankte Dr. Cheuteu den vielen Unterstützern des Projekts und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die neue Augenklinik in Ambam ein Modell für die Erweiterung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung in Zentralafrika werden möge. Und das nicht nur zur Bekämpfung von Augenkrankheiten, sondern auch zur Verringerung der Mütter-, Neugeborenen- und Kindersterblichkeit.
Auch der Präfekt Bouba Haman, der deutsche Militärattaché Fritz Dollwet sowie Max Heinrichs von der Augenhilfe hielten kurze Ansprachen, in denen sie die Bedeutung des Klinikneubaus für die lokale Bevölkerung sowie die traditionelle deutsch-kamerunische Freundschaft in den Fokus stellten. Der Präfekt sprach darüber hinaus sehr konkret und sehr direkt die lokale Bevölkerung von Ambam an und forderte sie auf, in der jetzt anstehenden Bauphase intensiv dabei mitzuhelfen, dass die neue Klinik der erwartete große Erfolg wird.
Nach den Ansprachen schreiten die Akteure zur Tat.
Und ein bisschen getanzt wird zur Feier des Tages natürlich auch.
Die Fertigstellung der neuen Augenklinik in Ambam wird voraussichtlich ein knappes Jahr in Anspruch nehmen. Eröffnung und Aufnahme des umfassenden Klinikbetriebes sind für Frühjahr 2021 geplant.