Nicht nur Geldzuwendungen, auch Gerätespenden bringen unsere Arbeit in Afrika immer wieder ein ganzes Stück voran. Anfang des Jahres werden uns zwei gebrauchte, aber voll funktionsfähige Augenuntersuchungsgeräte gegen Spendenquittung zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein Nyktometer und ein Perimeter. Mit dem Nyktometer (Nachtmessgerät) misst man das Dämmerungssehen und die Blendempfindlichkeit. Und ein Perimeter ist ein augenärztliches Instrument zur Bestimmung des Gesichtsfeldes. Ende Januar hole ich die beiden Geräte beim Spender in Hannover ab.
Augenhilfe-Vorstandsmitglied Max Heinrichs hat in jüngster Vergangenheit aus verschiedenen Quellen neuwertige Brillengestelle sowie zwei weitere gebrauchte Geräte organisiert, ein Tonometer und einen Scheitelbrechwertmesser. Mit letzterem wird der Brechwert von optischen Sehhilfen (Brillen) bestimmt. Er misst letztlich die „Stärke“ der Sehhilfe und gibt die Werte in Dioptrien an. Ein Tonometer dagegen dient zur Messung des Augeninnendrucks.
Auf dem Betriebsgelände der Korschenbroicher Firma Fachwerk-Antik GmbH, die meinem Bruder Günter gehört, der auch Augenhilfe-Mitglied ist, verpacken wir alles in vier Zarges-Boxen, die Günter bei ebay ersteigert hat. Diese Boxen sollen später in Kamerun bei unseren Operationskampagnen eingesetzt werden, um Medikamente, Anästhesie- und Operationsmaterial sowie alle möglichen weiteren Gerätschaften darin unterzubringen und sicher zu transportieren.
Den Transport der vier Zarges-Boxen nach Kamerun übernimmt die in Meckenheim in der Eifel beheimatete Hilfsorganisation Bon Secours Kamerun e.V. Dieser 2010 gegründete gemeinnützige Verein unterstützt verschiedene Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen in Kamerun mit Hilfsmaterial fast aller Art. Das Thema Augenmedizin ist auch dabei, spielt aber nur eine Nebenrolle. Jedes Jahr verschifft Bon Secours Kamerun e.V. mehrere Container mit Hilfsgütern zum Hafen von Douala, Kamerun. Von einer dort befindlichen Lagerhalle aus wird der Inhalt dann an die verschiedenen Adressaten verteilt. Als der Bon-Secours-Vorsitzende Georg Schorn uns anbietet, diese regelmäßigen Transporte auch für unseren Augenhilfe-Bedarf zu nutzen, nehmen wir dieses freundliche Angebot natürlich sofort und äußerst dankbar an.
Augenhilfe-Vorstandsmitglied und -Kassierer Josef Cremer, der in einem der Düsseldorfer Finanzämter arbeitet, erfährt, dass dort mehrere Schreibtische ausgemustert werden sollen und zur Abgabe an interessierte gemeinnützige Organisationen freigegeben sind. Vor gut einem Jahr hatte wir schon einmal etliche Schreibtische von dort bekommen und an unsere beiden Augenärzte nach Kamerun verschifft. Dieses Mal besteht dort aber kein Bedarf. Bon Secours Kamerun e.V. signalisiert dagegen, dass es für die Schreibtische bei deren Partner-Institutionen in Kamerun Verwendung gibt. Josef Cremer und Günter Thoren holen daraufhin die angebotenen 10 Schreibtische in Düsseldorf ab. Und gemeinsam mit den vier inzwischen fertig gepackten Zarges-Boxen bringen Günter und ich diese am nächsten Tag zum Lager von Bon Secours Kamerun e.V. in Flamersheim bei Euskirchen. Georg Schorn nimmt uns und das umfangreiche Material vor Ort in Empfang und bucht die vier Zarges-Boxen ins System ein.
Ein paar Tage später wird ein Container in Flamersheim angeliefert, beladen und auf die Reise geschickt. Dr. Raoul Cheuteu und Prof. Dr. Giles Kagmeni freuen sich schon auf die Anlieferung.
Wie erwähnt ist das Spektrum von Bon Secours Kamerun e.V. deutlich größer als das der Augenhilfe Afrika. In Zukunft werden wir daher die Augen offen halten und uns auch für Sachspenden interessieren, die nicht ausschließlich unser ureigenes Thema Augenmedizin betreffen, sondern eben auch andere medizinische Bereiche wie Zahnmedizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie etc. Die entsprechenden Kontakte werden wir dann an Bon Secours Kamerun e.V. vermitteln.
Nähere Informationen zur Arbeit von Bon Secours Kamerun e.V. finden sich unter: