Clara Schmitz aus Korschenbroich ist die erste Praktikantin, die jetzt in Kamerun bei den Augenärzten Dr. Raoul Cheuteu und Dr. Giles Kagmeni assistieren darf. Die 18-Jährige hat im Juni ein Einser-Abitur an der Marienschule in Mönchengladbach geschafft und möchte höchtswahrscheinlich Medizin studieren. Ihre Eltern, Dr. Monika Besta und Dr. Lothar Schmitz, sind ebenfalls Ärzte. Und ihr Bruder Paul studiert seit drei Jahren in Ungarn Medizin. Was Clara in Afrika erlebt, ist aber etwas ganz anderes, als bei ihrem vorherigen medizinischen Praktikum in Deutschland. Besonders eindrucksvoll war es für die junge Korschenbroicherin mitzuerleben, wie der bisher jüngste Patient von Kagmeni und Cheuteu, ein vierjähriger, von Geburt an bilder Junge, am Grauen Star operiert wurde. Auf einem Auge kann er jetzt zum ersten Mal sehen und weiß nun, wie seine Eltern und Geschwister aussehen. Sein zweites Auge soll im nächsten Jahr operiert werden. Da die Augenoperationen unter den erschwerten Bedingungen einer „Busch-Klinik“ nur unter örtlicher Betäubung vorgenommen werden können, musste der Vierjährige während der ganzen Operation absolut stillhalten und kooperieren. Das hat er geschafft! Ein bewegender Moment für Clara, die Ärzte und vor allem auch für die Familie des Kindes, als das Augenpflaster entfernt wurde und der Vierjährige zum ersten Mal in seinem Leben etwas sehen konnte!
Die Operation des Vierjährigen war Teil der Kamapgne Bitam/Ambam, die aus den Spenden der Augenhilfe Afrika finanziert wurde. 60 Patienten aus Bitam im benachbarten Gabun hatte Cheuteu untersucht. 20 davon litten am Grauen Star, einer am Grünen Star, bei weiteren Patienten diagnostizierte er Netzhauterkrankungen und Refraktionsfehler. Neun Patienten bestellte er in die neue Optikerwerkstatt in Ambam, die ebenfalls mit Spenden der Augenhilfe Afrika eingerichtet worden ist. Vorstandsberater Max Heinrichs hatte den Aufbau der Werkstatt vor Ort betreut und Dominique Cheuteu, Raouls jüngste Schwester, in ihre Arbeit dort eingewiesen. Die ersten Brillen konnte die junge Optikerin, die ebenfalls auf Kosten der Augenhilfe Afrika in Deutschland noch weitergebildet wird, nun für die Patienten in Ambam und Bitam anfertigen.
Clara Schmitz steht nun vor der zweiten Etappe ihres spannenden Afrika-Praktikums. Sie wird in der brodelnden Hauptstadt Kameruns, in Yaoundé, nun zwei Wochen lang im Bethesda-Krankenhaus in den verschiedenen medizinischen Abteilungen eingesetzt. Da sind natürlich ihre Fremdsprachenkenntnisse im Umgang mit den Kollegen und Patienten gefragt. Bereits jetzt beurteilen Clara und die Augenärzte das Praktikum als großen Erfolg für beide Seiten.