Das neue Jahr hat für die Augenhilfe Afrika erfolgreich begonnen. Beim Neujahrsempfang der St. Sebastianus-Bruderschaft und der St. Katharina Junggesellen in Korschenbroich sind am Sonntag, 5. Januar, bei der Hutsammlung am Ausgang 1509 Euro für die Augenhilfe zusammen gekommen.
Für öffentliche Aufmerksamkeit und zur weiteren Bekanntmachung der Augenhilfe sorgte auch die Karnevalsgesellschaft „KG Immer lustig Holt“. Sie vergab ihren Preis „Der Mensch der guten Tat“ diesmal an die „Familie Otten-Stiftung“ (Famos). Die Otten-Brüder Fritz und Heiner sind Gründungsmitglieder der Augenhilfe Afrika. Ihre Stiftung, gemeinsam mit den Brüdern Albert und Wolfgang Otten betrieben, kümmert sich um benachteiligte Menschen in vielen Ländern und ermöglicht ihnen, Bildung zu erlangen.
Bei der Preisverleihung hielt Schützenchef Horst Thoren, ebenfalls Gründungsmitglied der Augenhilfe, die Laudatio: „Alles begann 1999 in einem Moskauer Kaufhaus. Dort traf Wolfgang Otten den Kameruner Studenten Raoul Cheuteu“, erzählte Thoren. Aus der Freundschaft der beiden Männer entstand die Stiftungsidee. Cheuteu betreibt in seiner Heimat eine Augenklinik, die von der Stiftung unterstützt wird. Und durch die Freundschaft zwischen Dr. Raoul Cheuteu und Dr. Franz Thoren entstand im vergangenen Jahr der Verein „Augenhilfe Afrika“.
Für Dr. Cheuteu, der bekanntlich zu „Unges Pengste“ schon Stammgast in Korschenbroich ist und bei den „Pappköpp“ mitmarschiert, hatte MKV-Boss Bernd Gothe bei der Ehrung eine nette Idee, den Afrikaner noch weiter ins heimische Brauchtum einzugliedern: „Wir laden ihn zum Veilchendienstagszug ein“, kündigte Gothe an.
Da werden der Vorsitzende der „Augenhilfe Afrika“, Dr. Franz Thoren, und Pressesprecherin Gundhild Tillmanns bei ihrem Besuch in Kamerun ab dem 20. Februar die Einladung zum Veilchendienstagszug Dr. Cheuteu zwar übermitteln. Indes dürfte das wohl erst im nächsten Jahr etwas werden: Denn wenn im Rheinland Karneval gefeiert wird, dann machen sich Dr. Cheuteu und sein Team auf zu der ersten Operations-Kampagne in den Norden Kameruns, die aus den Spenden der „Augenhilfe Afrika“ finanziert werden kann. Diese Operationstour werden Thoren und Tillmanns begleiten und in Wort und Bild dokumentieren.
Neben Geldspenden hat es zum Jahresanfang außerdem eine phänomenale Sachspende für die Augenhilfe gegeben: Die Augentagesklinik Vision 100 in Mönchengladbach spendete 100 hochwertige Linsen der Firma Karl Zeiss Jena im Wert von 10 000 Euro. Thoren und Tillmanns werden die Augenlinsen im Februar mit nach Kamerun nehmen, damit sie Dr. Cheuteu bei seiner Operationsreise einsetzen kann.
Die Augenärzte von Vision 100, Dr. Reinhard Lehmann und Dr. Klaus Schneider, wollen aber noch mehr tun: Sie wollen Dr. Cheuteu ein Biometrie-Gerät zur exakten Bestimmung von Dioptrien im Wert von 8000 bis 10 000 Euro zukommen lassen. Außerdem soll der Kameruner bei seinem nächsten Besuch in Korschenbroich zu „Unges Pengste“ einen Vortrag bei der Fortbildungsveranstaltung halten, die Dr. Lehmann und Dr. Schneider für die niedergelassenen Augenärzte in Mönchengladbach anbieten werden.
Und zur weiteren Spendenakquise hat sich unser Vereinsmitglied Rosemarie Bernauer etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Vor der Rochus-Apotheke in Korschenbroich sorgt eine lebensgroße Kuh aus Kunststoff schon lange für Aufsehen. Vergleichbare Kühe hat Bernauer bereits in Schützentracht und als grün-geblümte Sommerkuh gemalt. Sie ist immer wieder gefragt worden, ob man solche Kühe bei ihr auch ausleihen kann. Denn ein Blickfang sind sie allemal. Nun ist es soweit: Rosemarie Bernauer verleiht die Kühe zugungsten der Augenhilfe Afrika. Die Leihgebühr kommt dem Verein zugute. Und ein erster „Kunde“ ist auch bereits am Start: ein Karnevalsverein wird sich mit der Sommer-Kuh schmücken und damit zugleich helfen, die Blinden in Kamerun zu heilen.