Die Stiftung Lichtblicke in der Welt stellt der Augenhilfe Afrika 210 TEUR zur Verfügung, um in Mora, Nord-Kamerun, nach Ambam und Yaoundé eine dritte Augenklinik zu errichten. Die Grundsteinlegung wird am 28. November 2022 stattfinden, und die Eröffnung ist für Anfang 2024 geplant. Das Einzugsgebiet der geplanten Klinik endet nicht an den relativ nahen kamerunischen Grenzen, sondern erstreckt sich bis weit hinein in die Nachbarstaaten Nigeria und Tschad. Die neue Klinik in Mora wird das einzige Augenheilkunde-Zentrum für Blinde und Sehbehinderte in der bislang völlig unterversorgten Region sein.
Mora hat für die Augenhilfe Afrika eine ganz besondere Bedeutung. Genau hier ist von Dr. Raoul Cheuteu und Prof. Dr. Giles Kagmeni 2013 erstmals die Idee der mobilen Augenklinik erfolgreich umgesetzt worden, was noch im gleichen Jahr zur Gründung der Augenhilfe Afrika e.V. führte. Im Frühjahr 2014 fand dann ebenfalls in Mora die erste von der neugegründeten Augenhilfe Afrika finanzierte Untersuchungs- und Operationskampagne statt und – nach 6 Jahren Unterbrechung aufgrund der Terror-Aktivitäten von Boko-Haram – Anfang 2020 eine zweite.
Die Stiftung Lichtblicke in der Welt wurde 2017 von Hans-Jürgen Zweigner als Verbrauchsstiftung errichtet, mit einem anfänglichen Grundstockvermögen von 1.000.000 Euro. Im Fokus der Stiftung steht die Gesundheitsfürsorge, insbesondere im Bereich der Augenheilkunde. Mehrfach im Laufe der vergangenen Jahre hat die Stiftung Lichtblicke in der Welt die Augenhilfe Afrika bei der Anschaffung von medizinischem und augenoptischem Gerät unterstützt, aber auch beispielsweise bei der Realisierung des Brunnenbaus in Ambam.
Aufgrund der langen und engen Zusammenarbeit ist auf der vorliegenden Augenhilfe-Website unter der Rubrik „Besuchen Sie auch“ schon seit etlicher Zeit der Link zur Stiftung Lichtblicke in der Welt zu finden. Wie auch die Augenhilfe Afrika garantiert diese Stiftung, dass alle Spendengelder zu 100% in die unterstützen Projekte fließen.
Als Bauherr in Mora fungiert die neugegründete Fondation Mora, der Dr. Raoul Cheuteu als Präsident vorsteht. Mme Aïchatou Sali übernimmt die Aufgabe der Vize-Präsidentin und Mme Arielle Yongue Djassap, die Ehefrau von Dr. Cheuteu, die der Schatzmeisterin. Die aus der Region Mora stammende Mme Sali stellt das ca. 1.000 qm große Baugrundstück zur Verfügung und übernimmt die Kosten für die Möblierung der neuen Augenklinik mit Tischen, Stühlen und Schränken.
Mme Sali war übrigens auch Ideengeberin für die oben bereits erwähnte, 2013 erstmals agierende mobile Augenklinik. Sie sprach damals Dr. Cheuteu auf eine derartige Möglichkeit an und bat konkret um Hilfe für die Blinden und Sehbehinderten in ihrer Heimatregion. Nach Dr. Cheuteus Zusage hat sie dann sogar die allererste Untersuchungs- und Operationskampagne in Mora mit der durch ihre Initiative ins Leben gerufenen mobilen Augenklinik komplett finanziert. Sie verfügt also über eine sehr lange Beziehung zu Dr. Cheuteu und zur Augenhilfe. Ohne sie gäbe es die Augenhilfe wahrscheinlich nicht.
Vom Layout und Aufbau her wird die neue Augenklinik sich stark an der Klinik in Ambam orientieren. Lediglich kleinere Anpassungen sind vorgesehen. Dies erspart einiges an Planungskosten und ermöglicht zudem den Rückgriff auf vielfältige bereits gemachte Erfahrungen. Als Name für die neue Augenklinik ist „Clinique Ophtalmologique Lichtblicke in der Welt – Fondation Mora“ festgelegt.
Zur Durchführung von Gesprächen im Zusammenhang mit der Gründung der Fondation Mora und der Genehmigung des Bauvorhabens durch die Behörden ist Dr. Cheuteu Ende 2021, nachdem er die Nachwirkungen seiner Corona-Erkrankung weitgehend überstanden hatte, zweimal nach Nord-Kamerun geflogen. Die Vorbereitungen des Klinikneubaus in Mora sind also bereits seit einiger Zeit im Gange. Die eher lang erscheinende Wartezeit bis zur Grundsteinlegung im kommenden November liegt einzig und allein daran, dass Dr. Cheuteu zuerst den Klinikneubau in Yaoundé fertigstellen muss. Zwei Augenklinik-Neubauten parallel organisieren zu müssen hätte ihn schlicht und einfach kapazitätsmäßig überfordert. Die Eröffnung der zweiten Klinik in Yaoundé steht inzwischen unmittelbar bevor, so dass er sich dann auf den Klinikneubau in Mora konzentrieren kann.
Die von der Stiftung Lichtblicke in der Welt zur Verfügung gestellte Geldsumme für die Klinik in Mora setzt sich aus drei Anteilen zusammen: 130 TEUR für das eigentliche Klinikgebäude, 50 TEUR für Ausstattung mit technischem Gerät und 30 TEUR für die mehrjährige Ausbildung von drei Personen zu Medizinisch-Technischem/-r Assistent/-in (MTA), Augenoptiker und Krankenpfleger.
Zwei junge Kameruner aus der Region Mora haben ihre Ausbildung inzwischen begonnen. Faïçal erlernt am Höheren Institut für Gesundheitswissenschaften in Maroua, Nord-Kamerun, den Beruf des Krankenpflegers und Habaga Elisée am Institut für Industriewissenschaften in Yassa-Douala den des Augenoptikers. Die dritte Person für die Ausbildung zum/-r MTA wird noch gesucht.