Über viele Jahre hinweg war unser Augenarzt und Freund Dr. Raoul Cheuteu eine feste Größe im grünen Schützenrock beim alljährlichen Schützen- und Heimatfest „Unges Pengste“ in Korschenbroich. Dann jedoch verhinderten die Corona-Pandemie und diverse Projekte rund um den Aufbau und Betrieb unserer neuen Augenkliniken in Kamerun seine regelmäßige Teilnahme bedauerlicherweise mehrfach in Folge.
Zuletzt war er 2019 beim nach Neuss zwar nur zweitgrößten, aber dafür – zumindest nach Ansicht der Korschenbroicher – schönsten Schützenfest am Niederrhein dabei. Dieses Jahr, nach fast endlos langen sechs Jahren, ist es endlich wieder so weit: Wir können unser Schützenfest wieder gemeinsam mit Dr. Raoul Cheuteu feiern!
Um Dr. Cheuteus Teilnahme zu ermöglichen, wird die jährliche Mitgliederversammlung der Augenhilfe Afrika auf den Dienstag vor Pfingsten terminiert. In seinem Vortrag beleuchtet er die Herausforderungen vor Ort in Kamerun, zeigt aber auch die sich bietenden Chancen und Möglichkeiten auf. So bietet er beispielsweise den Medizin-Doktoranden der lokalen Universität von Yaoundé die einzigartige Gelegenheit, ihre Forschungsarbeiten an hochmodernen Geräten in der neuen Klinik durchzuführen. Aktuell werden dort zehn Doktorarbeiten auf diese Weise unterstützt – ein enormer Gewinn sowohl für die Kandidaten als auch für die kamerunische Gesellschaft.
Die zahlreich anwesenden Mitglieder und Gäste unserer Mitgliederversammlung nutzen natürlich ausführlich die Gelegenheit, Dr. Cheuteu detailliert zu seiner Arbeit in Kamerun zu befragen. Dabei steht insbesondere der gezielte Einsatz der Spendengelder in den Kliniken sowie bei den Untersuchungs- und Operationskampagnen im Vordergrund.
Am Pfingstsonntagmorgen findet wie jedes Jahr die Ordensverleihung für verdiente Schützen im Festzelt statt. Zu Beginn der Veranstaltung stehen Dr. Raoul Cheuteu, Augenhilfe-Mitglied Fritz Otten und ich noch gemütlich bei einem Bier im Eingangsbereich. Plötzlich, und für uns völlig unerwartet, vernehmen wir die Nachricht, dass Dr. Cheuteu soeben aufgerufen und auf die Bühne gebeten wurde.

Wir sind gleichermaßen überrascht, denn keiner von uns wusste etwas davon – die Geheimhaltung klappt bei solchen Dingen manchmal eben doch ganz gut! Dr. Cheuteu begibt sich nach vorne, wo ihm für seine langjährige, aufopferungsvolle Arbeit für die Augenhilfe Afrika das Silberne Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften verliehen wird. Die Ehrung übernimmt Josef Cremer, Schatzmeister des Bundes, der gleichzeitig auch Kassierer der Augenhilfe ist.




Der Ort der Ehrung – das Festzelt in Korschenbroich – ist übrigens auch genau der Platz, an dem am Pfingstmontag 2013 der wegweisende Beschluss zur Gründung der Augenhilfe Afrika gefasst wurde. Ein Entschluss, der nur wenige Monate später, im September 2013, in die Tat umgesetzt wurde.
Keine zwei Stunden nach seiner Auszeichnung im Festzelt wird Dr. Raoul Cheuteu beim Internationalen Schützenmahl im historischen Hannen-Stammhaus eine weitere Ehre zuteil: Ihm wird die Nachfertigung des Silberstern-Ordens überreicht, der erstmals 1892 in Korschenbroich verliehen worden war. Ich selbst habe die Ehre, ihm diesen Silberstern an seinen Uniformrock zu heften.

Das Schützen- und Heimatfest „Unges Pengste“ in Korschenbroich bietet aber natürlich noch weit mehr als nur Ordensverleihungen. Die folgenden Fotos sollen einen kleinen Einblick in das vielfältige Festgeschehen geben.






Inzwischen ist Dr. Raoul Cheuteu wieder zurück in seiner Heimat Kamerun. Die überaus positiven Rückmeldungen, die er beim Schützenfest in Korschenbroich erhalten hat, motivieren ihn zusätzlich bei seiner segensreichen Arbeit für blinde und sehbehinderte Patienten in seinem Heimatland. Wie Sie als regelmäßige Besucher dieser Website wissen, kann er diese entscheidende Hilfe nur dank der finanziellen Unterstützung unserer treuen Spender – also Ihnen allen – leisten. Wir vertrauen fest darauf, dass ihm diese wichtige Unterstützung auch weiterhin gewährt wird.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Für die Reise von Dr. Cheuteu nach Deutschland wurde selbstverständlich kein einziger Euro Spendengeld eingesetzt. Alle uns anvertrauten Spenden kommen zu 100% unserer Arbeit in Afrika zugute.